NEURUPPIN - Neuruppins CDU-Sprecher Sebastian Steineke hatte das Ergebnis via Twitter im Internet verteilt, kaum dass es gestern Abend ausgesprochen war. Die Stadtverordnetenversammlung Neuruppin hat einen neuen Vorsitzenden: Der CDU-Mann Heinz Stawitzki (60) übernimmt das Amt von Peter Brüssow.

Stawitzki hatte bereits im ersten Wahlgang die nötige Mehrheit erreicht. 18 Stadtverordnete stimmten für ihn, 17 hätten es sein müssen. Zur Wahl hatte sich außerdem Gerd Klier (Linke) gestellt. Er erhielt allerdings nur zwölf Stimmen.

Zuvor hatte Ronny Kretschmer für die Fraktion der Linken noch versucht, die Abstimmung zu verschieben. Er sehe keine Notwendigkeit, eine Entscheidung an diesem Abend zu treffen. Besser sei es, den neuen Stadtverordnetenvorsteher erst nach der Sommerpause zu wählen. Bis dahin könnten sich die Fraktion möglicherweise auch auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen, sagte Kretschmer. Doch diese Verschiebung fand keine Mehrheit.

Peter Brüssow hatte vor wenigen Wochen einen Schlaganfall erlitten und leidet teilweise noch an den Folgen. Er war mehr als zehn Jahre Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, hatte aber vor Kurzem seinen Rücktritt von dem Posten erklärt. Stadtverordneter will der Pro Ruppiner weiter bleiben (die MAZ berichtete). Vor wenigen Tagen ist Brüssow 70 Jahre geworden.

Heinz Stawitzki stammt aus dem nordrhein-westfälischen Herten. Er lebt seit 1991 in Neuruppin und war bis Ende Mai Chef der Ostprignitz-Ruppiner Niederlassung der AOK-Geschäftsstelle in Neuruppin. Jetzt ist er im Ruhestand. Stawitzki warb gestern Abend in seinen ersten Worten als Stadtverordnetenvorsteher für mehr Zusammenarbeit. Alle Fraktionen sollten versuchen, gemeinsam ihre Ziele „zum Wohle der Stadt“ zu erreichen.

Um den Posten hatte es in den vergangenen Tagen offenbar viele Diskussionen gegeben. Auffallend war, dass die SPD als stärkste Fraktion keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte.
 Gerd Klier ist seit 2008 stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung – und bleibt das auch.

 Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung / Reyk Grunow 19.06.2012